
Einweihung des Gottfried-von-Cramm-Parks, mit Konzert und Lesung
Um 16 Uhr Lesung im Dorfgemeinschaftsraum. Dr. Jens Nordalm liest aus seinem Buch „Der schöne Deutsche: Das Leben des Gottfried-von-Cramm“
Anschließend Umbenennung und Einweihung des Gottfried-von-Cramm-Parks durch unseren Bürgermeister Thomas Hein
18 Uhr Konzert des sinfonisches Blasorchesters der Musikschule Hildesheim
Für das leibliche Wohl beim gemütlichen Beisammensein sorgt die JG Nettlingen.
Gottfried-von-Cramm-Park
Auf einstimmigen Beschluss des Ortsrates wird dem berühmtesten Sohn Nettlingens am 18. Juni 2022 mit einem Festakt ein Denkmal gesetzt: Der „Park“ – wie die zum Schloss gehörige Parkanlage allgemein bezeichnet wird -, bekommt den Namen „Gottfried-von-Cramm-Park“.
Das Nettlinger Schloss ist der einzige Adelssitz in unserer Gemeinde. Seit Jahr-hunderten lebten in dem im 16. Jahrhundert von Curt von Salder im Weser-Renaissance-Stil erbauten Schloss verschiedene Adelsfamilien, zuletzt die aus uraltem Adel stammende Familie von Cramm.
Gottfried von Cramm wurde 1909 als dritter von sieben Söhnen der Eheleute Baron Dr. jur. Burchard von Cramm und dessen Ehefrau Jutta im Nettlinger Schloss geboren und verbrachte hier seine frühe Kindheit.
Die zum Schloss gehörige ehemals großzügige Parkanlage ist unbekannten Datums. Es wird davon ausgegangen, dass sie nach Fertigstellung des Schlosses im frühen 17. Jahrhundert als Renaissance-Garten angelegt wurde. Um 1800 fand eine Umgestaltung in einen idyllischen Landschaftspark statt.
Alte, mächtige Bäume, der Spiegelteich, die Eiskeller, die verschlungenen Spazierwege, die plätschernde Klunkau mit der alten Schlossmühle trugen zu einem malerischen Bild dieser idyllischen Parkanlage bei. Inmitten der Wiese befand sich ein Rosenhügel in Sichtachse zu einer imposanten Blutbuche, die Napoléon während seines Aufenthaltes in Nettlingen gepflanzt haben soll. Die Gestaltung und Pflege dieser Anlage waren der Familie von Cramm ein ganz besonderes Anliegen, dem sie mit viel Liebe nachkamen.
Am östlichen Rand des Parks befand sich ein Tennisplatz, der von dem Tennis begeisterten Familie rege genutzt wurde. So begann auch Gottfried früh mit dem Tennissport, zeichnete sich durch große Erfolge aus und wurde weltberühmt. Gottfried von Cramm galt und gilt als Vertreter des „Fair Plays“, als anmutigster und elegantester Spieler aller Zeiten und als würdevoller Verlierer. In der „International Tennis Hall of Fame“ in Rhode Island/USA wird er als bedeutendste Tennisspieler-Persönlichkeit seiner Zeit ausgezeichnet, neben anderen Größen, wie zum Beispiel Boris Becker und Steffi Graf.
Sein Können, sein Talent, vor allem aber sein nobler und edler Charakter haben auch mit dazu beigetragen, während der Naziherrschaft das Bild eines „guten“ Deutschen zu unterstreichen.
Gottfried von Cramm starb 1976 bei einem Autounfall in Kairo/Ägypten. Bestattet wurde er in der Familienkapelle im Schloss Oelber.
Das Schloss als Geburtsort und die Nähe der Familie von Cramm zum Landschaftspark haben die Mitglieder des Ortsrates bewogen, diesen in „Gottfried-von-Cramm-Park“ umzubenennen und Gottfried von Cramm als Sohn Nettlingens und als in aller Welt bekannten Tennisspieler zu würdigen.